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Asatru Ring Frankfurt & Midgard

Leben mit den Göttern. Leben für die Götter.  Leben durch die Götter.

Götterbilder – Göttervorstellungen,

der nordisch-germanischen Götter

© Michael Schütz - ARF

Thor ist dieses, Freya ist jenes. Wenn wir über die Götter sprechen, reden wir doch eigentlich über uns. In der Art, wie wir anderen über die Götter erzählen, bringen wir zum Ausdruck was uns wichtig ist. Wir vermitteln unser Bild von den Göttern. Wie oft halten Menschen ihr persönliches Bild der Götter für die Wahrheit. Eine Wahrheit, die so von allen gesehen werden muss, da es die einzig mögliche ist. Dies ist zu kurz gedacht und falsch. Es gibt viele Wahrheiten und keine davon ist absolut. Mehr unter Was sind Mythen? 

Ein Bild ist eine Vereinfachung der Realität. Wir etikettieren Ereignisse und legen sie dann in den passenden Schubladen unseres Gehirns ab. Anders könnten wir gar nicht mit der Informationsflut umgehen, die auf uns einströmt. Dies lässt uns nur eben übersehen, dass jeder Mensch dieselbe Situation anders bewertet. Die Bilder, die wir verwenden sind durch die Kultur in der wir aufgewachsen sind und die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen. Wir sind geprägt. Wenn also Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen sind Missverständnisse unvermeidlich. Aber selbst Menschen im gleichen Land, Großeltern und deren Enkel haben völlig unterschiedliche Prägungen und sehen die Welt ganz anders. Lösen wir uns erst mal von unserer subjektiven Sichtweise und wenden und den Ursprüngen unserer Vorstellungen über die Götter zu.

Woher kommen die Bilder, die wir uns von unseren Göttern machen?

Sind das wirklich unsere Bilder der nordisch-germanischen Götter oder haben wir sie nicht einfach etwas übernommen?

Da ist die Wissenschaft, der wir viele Erkenntnisse über die germanischen Religionen verdanken. Vor allem sind es immer wieder neue Einsichten, die alte ablösen.

Die Überlieferungen, die zwar in der Spätzeit oder schon in christlicher Zeit erst niedergeschrieben wurden, aber die einzigen Quellen des reichhaltigen Glaubens sind.

Die Götterbilder in der Wissenschaft

Wissenschaft analysiert, vergleicht und seziert. So erst passen komplexe Dinge in die Kategorien der Wissenschaft. Da wird dann eben Thor auf  einen Vegetationsgott reduziert. Diese Grenzen des Erkenntnisinteresses der Wissenschaft muss man kennen um sie richtig einschätzen zu können.

Dies gibt nichts von der Reichhaltigkeit und Lebendigkeit wieder, die Asatru suchen. Dies wird dann unreflektiert übernommen. Auf vielen vorgeblich religiösen Webseiten findet man dann stereotype, leblose Beschreibungen, die nichts aussagen. Vor allem versuchen sie noch nicht einmal einen Bezug zu den heutigen Asatru und ihren Bedürfnissen herzustellen.

Wissenschaft gibt auch keine absoluten Antworten. Gerade in den letzten 50 Jahren hat sich das Bild von germanischer Religion und damit den Göttern stark gewandelt. Dies macht auch Forschungsliteratur wertlos, außer man kann die wertvollen von den überholten Anteilen trennen. Dies ist aber für einen dem wissenschaftlichen Diskurs fern stehenden eigentlich unmöglich. So sollte man nur auf die Literatur der letzten 10 Jahre zurückgreifen und dann ganz vorsichtig werden. Vor allem darf man nicht erwarten die Götter dort zu finden. Es ist eine Annäherung an die Religion germanischer Völker und die Vorstellung wie sie ihren Glauben gelebt haben. Der Mangel an überliefertem erlaubt aber nicht mehr als ein fragmentarisches Bild.

Die Götterbilder in der Überlieferung

Dann wenden wir uns doch an die Überlieferungen direkt. Es gibt heute in vielen Sprachen gute Übersetzungen. Die Vorstellung nur weil man etwas lesen kann versteht man es auch ist weit gefehlt. Jeder Text ist ein Code, der ohne Probleme entschlüsselt werden kann, wenn man derselben  Kultur angehört oder sogar den Autor persönlich kennt. Solch einen Luxus haben wir leider nicht und so bleibt  uns vieles verschlossen.

Die Edda ist auch in sich kein Buch mit einem Anfang und Ende, sondern eine Sammlung von Meinungen, die in unterschiedlicher literarischer Form niedergeschrieben wurden. Inwieweit solche Vorstellungen, der Lebensrealität, der Menschen entsprach und zu welcher bleibt fraglich. Eins ist offenbar, dass die reichhaltige Alltagsreligiosität völlig übersehen wird. Weil man sie als zu langweilig gesehen hat um über sie zu erzählen oder vielleicht auch zu selbstverständlich. Wie soll man auch  jemanden mit dem Alltag unterhalten? So sind etwa die Muttergottheiten der Disen, deren zu Ehren es immerhin ein jährliches Blot gab, nicht präsent. Die ganze Welt des Alltags in der kleine und große Gottheiten präsent waren um hilfreich zur Seite zu stehen, aber auch bei Geburt und Tod. So wird meist eine einseitige Welt des heroischen Kampfes dargestellt, die sicher den Herren der Halle und die Krieger unterhalten hat. Dies ist aber nur ein kleiner zeitlich und örtlich begrenzter Ausschnitt, der uns oft nur die Vielheit und Tiefe der Götter erahnen lässt.     

Auch die Dimension der Archäologie, mit all ihren Fundstücken bleibt bei der reinen Betrachtung der schriftlichen Quellen unzugänglich.

Die Götter in der Sicht von Gläubigen

Odin hat im Havamal gesagt. Gerne werden die Edda oder andere Überlieferungen ins Feld geführt, um die eigene Meinung zu untermauern. Was dabei immer übersehen wird, dies ist auch nicht mehr oder weniger als die Meinung eines Skalden, nur das der schon lange tot ist. Warum soll die Meinung eines anderen Menschen mehr wert sein, als die eines Anderen. Ist tot das ausschlaggebende Kriterium oder die Zeit seit der er tot ist? Im vorigen Abschnitt war such schon die Begrenztheit der Lebenswelten über die berichtet wurde zum Ausdruck gekommen.

Wir haben kein heiliges Buch, aber in der Edda steht. Diesen Widerspruch trifft man immer wieder und es gilt ihn zu überwinden. Wir leben heute mit den Göttern und Asatru ist eine Erfahrungsreligion. 

Asatru Heute, Leben mit den Göttern

Religion lebt aus der Veränderung heraus, dem in Einklang setzen von der Lebensrealität mit dem Bezug und der Erfahrung des Göttlichen. Wer würde auf die Idee kommen mit einem Computerhandbuch von 1997 eine Antwort auf ein Problem 2007 zu bekommen? Das ist ein sehr klar umrissenes Problem und nur 10 Jahre.

Wie sollen also Götterbilder, die 1000 Jahre alt sind uns heute ansprechen? Sie tun es, aber manches wird sich verändern und mehr unsere Lebensumwelt widerspiegeln. Wir leben heute mit den Göttern und unsere Erfahrungen prägen eben auch unsere Bilder von den Göttern heute. Mach dir dein Bild! Wird dies ein deckungsgleiches Bild ergeben?  Nein, aber das gab es auch nicht in der Vergangenheit.  Es gibt viele Wahrheiten im Asatru. Einheit in Vielfalt heute wie damals. Im Who is Who der nordisch-germanischen Götter stellen wir unsere Sicht der Götter dar und ihre Bedeutung für uns Heute.

© Michael Schütz - Asatru Ring Frankfurt & Midgard -  www.asatruringfrankfurt.de