Home Deutsch
Was ist Asatru?
Wer sind wir?
Asatru-Artikel
Gebete, Meditatives
Asatru-Liederbuch
Asatru-Kochbuch
Die Edda Spricht
Asatru Spricht
Halle der Erinnerung
Mitmachen
Banner
Kontakt
Asatru-Hotline
Links zu Asatru
Neuigkeiten
Downloads

Asatru Ring Frankfurt & Midgard
Leben mit den Göttern. Leben für die Götter.  Leben durch die Götter.

Ich bin Asatru, aber mein Partner nicht.
Wie gehe ich damit um?
© Michael Schütz – Asatru Ring Frankfurt & Midgard

Toleranz ist die Grundlage jeder Beziehung,
aber man muss dabei sowohl die eigenen als auch die Grenzen des anderen achten.
                                                                                                                                    Michael Schütz


In einer Partnerschaft kann man Probleme gemeinsam lösen die man alleine gar nicht hätte. Eine dieser Herausforderungen, kann die unterschiedliche Vorstellung über Religion sein. Wie bringt man seinem Partner den eigenen Glauben näher? Wie lebt man seinen Glauben, wenn der Partner daran nicht teilhat?  

Am Anfang der Beziehung oder mitten drin?

Die Liebe fällt hin, wo sie will. Da Asatru eine Minderheitenreligion ist, passiert es, daß der Partner, den man kennen lernt,  einen anderen oder vielleicht gar keinen Glauben hat. Am Anfang einer Partnerschaft ist noch vieles zu entdecken, und es herrscht auch noch eine große Neugier. So ist es zwar eine Herausforderung die rechten Worte zu wählen, um Asatru zu erklären, aber es kann dem anderen von Anfang an klar sein, dass man sich auf einen religiösen Partner einlässt. Mehr unter Wie erkläre ich anderen was Asatru ist?    

Die Wege wie man zum Asatru findet, sind sehr vielfältig und man wird nicht hineingeboren, sondern entscheidet sich bewußst für die Götter. Mehr unter Wie wurden andere Asatru? Auch in lange bestehenden Partnerschaften kommt es eben vor, dass ein Partner zu den Göttern findet. Da sind plötzlich Themen auf dem Tisch, die vorher keine Rolle spielten, ob es die Freizeitgestaltung ist, in der man Raum für seinen Glauben sucht, oder die Weltsicht, die sich verändert. Auch die Kindererziehung mag in einem neuen Licht erscheinen. Mehr dazu unter Asatru und Kinder  Bei jedem Erklärungsansatz sollte man versuchen, in die Haut des Partners zu schlüpfen, um besser auf den ihn eingehen zu können. Eine angenehme Atmosphäre jenseits der Alltagsprobleme ermöglicht einen zugänglicheren und offeneren Austausche.

Wie geht man mit diesen Veränderungen in der Partnerschaft um?

Vor allem in langjährigen Beziehungen ist es ratsam, vorsichtig mit der Verwunderung des anderen über die neue Religiosität umgehen. War es eine plötzliche Hinwendung zum Asatru, oder ein langsamer Prozess? In welchem Maße habe ich meinen Partner an der Entwicklung beteiligt? Je nach dem, wie die Antworten ausfallen, kann man sich auf ein oder mehrere längere Gespräche einlassen. In jedem Fall sollte man dem Partner mit respektvoller Offenheit begegnen, und sich geduldig mit allen Fragen und Bedenken auseinandersetzen. Wenn der Gefährte sich zunächst überfordert fühlt, sollte man das akzeptieren und die Darstellung des eigenen Glaubens in "verdauliche Häppchen" aufteilen. Die Offenheit wird den anderen freuen, aber bei allen Erklärungsversuchen sollte man sich auch nie aufdrängen. Es braucht eben Zeit, sich mit Neuem auseinanderzusetzen.  

Wie lasse ich meinen Partner an meinem Glauben teilhaben?

Es gibt ganz unterschiedliche Formen, die Gemeinschaft mit den Göttern auszuleben (→Wege zu den Göttern), und neben dem Erklären sollte man den Partner einladen, sich darauf einzulassen. So kann man sich direkt einen persönlichen Eindruck verschaffen. Ob der Partner nur beobachtet oder eine aktive Rolle einnimmt, sollte man immer dem anderen überlassen. Es ist schon ein großer Schritt für den Partner, sich überhaupt darauf einzulassen, und so sollte man selber so weit entgegenkommen wie möglich. Es soll ein Einladung sein und nicht ein "hintragen müssen".

 

 Gehört der Partner einer anderen Religion an oder glaubt sie/er gat nicht?

 Mein Partner hat einen anderen Glauben

Ein Unterschied im Glauben kann sicherlich zu einigen interessanten Diskussionen führen, aber nicht alle Religionen sind von Grundsatz her so offen, daß sie Glauben als persönlich und subjektiv sehen, sondern es gibt immer noch die Tendenz des Absoluten und damit das Ausschließen des anderen. Immer noch gibt es Religionen, die ihren Gläubigen den Eindruck vermitteln, daß Ihre Religion der einzige Weg ist. Es liegt mir fern, diese Einstellung zu bewerten, aber weltweit gesehen ist selbst die zahlenmäßig größte Religion eine Minderheitenreligion. Generell sollte man auch keine qualitative Aussage über Religionen treffen, und schon gar nicht anhand der Anzahl der Mitglieder. Weltweit gibt es hunderte ganz unterschiedlicher Religionen, und selbst das Christentum ist in über 400 religiöse Gruppen zersplittert. Asatru ist eine polytheistische Religion, und daß es neben den eigenen Göttern noch andere gibt, ist mit unseren Vorstellungen vereinbar. Zwar beruht Asatru auf dem Glauben an die alten Götter der germanischen Völkerschaften, aber das heißt nicht, daß wir alle Traditionen und Vorstellungen übernehmen. Asatru ist eine moderne Religion für Menschen von heute, die im hier und heute leben. (→Asatru und Religion)

In einer Partnerschaft muss man grundsätzlich immer Kompromisse eingehen, und es ist eine Lektion in Toleranz. Selbst wenn die Religion des Partners eher intolerant ist, sollte man doch auch auf die Toleranz des Partners zählen können. Liebe kennt keine Grenzen und überbrückt jegliche Schranken.

 Mein Partner hat keinen Glauben

Dies kann bedeuten, daß Religion einfach ein Thema ist, mit dem sich der Partner noch nie auseinandergesetzt hat, oder daß er Atheist ist und damit an keine höhere Instanz der Götter glaubt. Bei einem Atheisten kann es zu anstrengenden Diskussionen über die Existenz von Göttern überhaupt kommen, und in wie weit man sich darauf einlassen will, muss man selbst entscheiden.  Wenn der Partner keinen Glauben hat, muss man sehr vorsichtig an dieses Thema herangehen und auch mit Ablehnung rechnen, weil dies so weit von dem Verständnis des Partners entfernt ist, daß es als Spinnerei gesehen wird. Jeder von uns hat Grenzen, hinter denen die Aktivitäten anderer als verrückt angesehen werden: ob das der Bierdeckelsammler ist, in dessen Wohnung sich seine Sammlung bis zur Decke stapelt oder ein Sturmjäger, der Stürme fotografiert und seine Freizeit an ungemütlichen, von Wind und Regen gepeitschten Orten verbringt. Nun, wenn wir alle einen Schritt zurücktreten, kann man jede Leidenschaft irgendwie verstehen und so eben auch die, Asatru zu sein. Wie man das seinem Partner nun näher bringt, als exotisches Hobby oder religiöse Erweckung, kann man nur selbst entscheiden.

Das sind nur Anregungen. Keiner kennt seinen Partner besser als Du, und Du wirst auch die richtigen Worte finden.

 © Michael Schütz – Asatru Ring Frankfurt & Midgard - www-asatruringfrankfurt.de


zurück zu Artikel - HOME