Asatru Ring Frankfurt & Midgard
Leben mit den Göttern. Leben für die Götter. Leben durch die Götter.

Gebete, Meditative Texte, Gedichte
Poesie ein Weg zu den Göttern

Odins Runenlied              als MP3 anhören *Neu*

Ich weiß, daß ich hing
am windigen Baum,
neun Nächte lang,
vom Speer verwundet,
dem Odin gegeben,
ich selber mir selbst,
an jenem Baum,
von dem niemand weiß,
aus welcher Wurzel er wächst. 

Sie boten mir
nicht Brot noch Met,
nieder neigte ich mich,
nahm auf die Runen,
nahm sie schreiend auf,
endlich fiel ich zur Erde. 

Neun Hauptlieder lernt ich
vom weisesten Sohn
Bölthorns, des Vaters Bestlas,
und tat einen Trunk
des teuren Mets,
geschöpft aus Odhrörir. 

Da begann ich zu wachsen
und wohl zu werden,
weise ward ich da.
Wort führte mich von Wort zu Wort.
Werk führte mich von Werk zu Werk. 

Runen sollst du lernen
und ratende Stäbe,
sehr starke Stäbe,
sehr mächtige Stäbe,
wie sie Fjölnir färbte,
wie sie Götter gemacht,
wie sie der Raterfürst ritzte. 

Odin den Asen,
den Alfen Dain,
Dwalin den Zwergen,
den Riesen Alswid -
auch ich hab welche geritzt. 

Weißt du zu ritzen,
weißt du zu raten?
Weißt Du zu finden,
weißt du zu forschen?
Weißt du zu beten,
weißt du zu bloten?
Weißt du darzubringen
und weißt du zu opfern? 

Besser nichts geopfert
als zu viel gegeben:
Die Gabe will stets Vergeltung.
Besser nichts geboten
als zuviel dargebracht.
So ritzte es Odin
vor dem Anfang der Zeit.
Dann erhob er sich
und kehrte heim.

Die Hávámal Strophen 139-146 von Michael Schütz und Michaela Macha überarbeitete Fassung vom Karl Simrock.

© Michael Schütz – Asatru Ring Frankfurt & Midgard – www.asatruringfrankfurt.de

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